Rückreise
Rückreise
Weiter ging die Fahrt, nach Friedland. Dort konnte ich endlich ein Foto ausdrucken lassen und als Postkarte nach Hause schicken.
In Friedland gab es einmal einen sehr großen Bahnhof der Mecklenburg Pommerschen Schmalspurbahn, die Ende der sechziger Jahre eingestellt wurde. Die Reste davon wollte ich mir ansehen. Leider verfällt alles seit Jahren.
Das war mal eine Windmühle direkt am Bahnhof.
Der Bahnhofsvorplatz, rechts, nicht im Bild, befindet sich eine kleine Ausstellungshalle mit großen Fenstern. Darin stehen noch eine Dampflok und zwei Wagen der MPSB, die dem Verkehrsmuseum in Dresden gehören.
Der alte Ringlokschuppen, wo das Tor ist, war einmal eine Drehscheibe.
Der markante Wasserturm des Bahnhofs.
Ein Haus an der Bahnhofstraße, es wird wohl auch nicht mehr lange stehen.
Meine nächste Stadion, war Schwichtenberg. Hier hat ein Verein auf dem ehemaligen Bahndamm der MPSB eine Museumseisenbahn aufgebaut.
Bei der Weiterfahrt kam ich durch einige Orte wie diesen. Die Straßen zwischen den Orten waren gut asphaltiert aber auf den Ortsdurchfahrten hatte man das alte Pflaster gelassen. Die Fußwege waren ordentlich gemacht. Verkehrsberuhigung? Da ich mein Moped und mein Gepäck auch am Ortsende noch in einem Stück haben wollte, fuhr ich auf dem Bürgersteig.
Prenzlau
Derselbe Standort, andere Blickrichtung.
Ich erreichte das Brandenburgische Museum für Klein - und Privatbahnen in Gramzow. Man hatte eigentlich gerade geschlossen, doch für eine kleine Spende in die Büchse, konnte ich mich noch umsehen.
Abends kam ich in Niederfinow an. Die Suche nach einer Bleibe für die Nacht gestaltet sich hier am schwierigsten. Im Hotel am Schiffshebewerk konnte ich dann bleiben. Der Portier sagte noch ich werde unter dem Schiffshebewerk schlafen...
...so war es dann auch.
Am anderen Morgen, das neue, im Bau befindliche, Schiffshebewerk.
Das alte Schiffshebewerk.
Noch ein Blick zurück, ich mußte weiter und vor allem brauchte ich eine Tankstelle.
Eine kurze Fahrtunterbrechung. Hinter dem Boot kam noch ein Schwan geflogen!
Ich fuhr nach Bad Freienwalde, um dort zu tanken. Mein Benzin hat auch bis dorthin gereicht, jedoch nur bis hinter das Ortseingangsschild, dann war der Motor aus. Ich fragte zwei Frauen nach einer Tankstelle „Das ist zu weit“ bei ihren Figuren konnte ich das auch verstehen. Also schob ich weiter. Ich kam zu zwei Straßenarbeitern, die an einem Straßenkanal beschäftigt waren. Hier vorne über den Bahnübergang, hinter dem Bahnhof entlang, über eine Steigung auf die Hauptstraße, wenn Sie das wollen? OK, Danke, ich wollte! Beim Weiterschieben hörte ich einen noch fassungslos sagen „in SR ohne Sprit“. Entlang dem Bahnhof konnte ich sogar als Fahrrad fahren. Der Anstieg war nur eine Rampe für eine Eisenbahnüberquerung. Dahinter sah ich schon die Tankstelle.
Für das Moped nur vom Besten.
Die Literflasche Zweitaktöl, die ich übrigens bei meiner letzten Reise in Machatschkala am Kaspischen Meer gekauft hatte, war für die Dosierung etwas ungeeignet. Beim Technikverein in Pütnitz fand ich diese 100 ml Flasche, die mir ab sofort als Dosierhilfe diente.
Das Storchenmuseum in Rathsdorf/Altgaul. Das Gebäude ist ein alter märkischer Ziegelbrennofen.
Ich erreichte die westlichste Ecke des Spreewaldes.
Der Weidendom.
Neben an, die Spreewälder Privatbrauerei 1788. Hinter den Fenstern waren ein paar alte Maschinen ausgestellt, die ich mir ansehen wollte. Ich fuhr hin und beim Wenden rutschte mir das Hinterrad weg, unter dem losen Sand war eine schiefe Betonkante, da gab es kein Halten. Passiert ist nichts, ich war langsam und mein Gepäck wirkte wie ein Sturzbügel.
Ich fuhr die Straße weiter, plötzlich sah ich links ein paar alte Flugzeugbunker, hat man hier die Straße über einen Flugplatz gebaut? Ja, ich war in Brand, einen ehemaligen Militärflugplatz, in der Halle sollten einmal Luftschiffe gebaut werden.
Jedoch ging die Firma Pleite, heute befindet sich darin tropischer Vergnügungspark.
Zum Abend erreichte ich Finsterwalde. Im ersten Hotel, wo ich anfragte, sah die Dame von der Rezeption ganz konzentriert in ihren Computer und meinte dann, wir haben nichts frei mit 60€ war mir das eh zu teuer. Dann kam ich zu diesem Haus, Hostel stand daran. Hier konnte ich für die Hälfte bleiben, inklusive einem kleinen Frühstück.
Mein Zimmer.
Ich fuhr weiter in Richtung Riesa, drei Kilometer davor „daß war doch ne Schildkröte“ zurückgeschoben und richtig, es war eine! Hier hatte ich damit nicht gerechnet, letztes Jahr in der Türkei war eine vor mir über die Straße gelaufen. Man hatte das Tier vermutlich ausgesetzt und ein anderes Tier hatte ihr den Kopf abgebissen.
Der Versuch eines Selfies. Bei meinem letzten Tankstopp wollte ich einmal ausprobieren, wie das Moped mit 98 Oktan fährt. Das war ein Fehler, der teuerste Sprit wird selten getankt und so hatte ich bei meinem 5 l Tank nur den abgestandenen Sprit aus der Leitung in den Tank bekommen. Bei der Weiterfahrt spukte der Motor noch mehr als sonst und es fehlte Leistung. Erst nach Chemnitz lief er wieder. Da habe ich wohl schlechten Sprit erwischt?! Ich stelle den Benzinhahn auf Reserve um das Zeug hinauszufahren. Als ich gerade einen Berg im Leerlauf hinab rollte, ging der Motor aus. Mir war sofort klar warum. Anrollen lassen ging nicht, weil ich so, denn Gang nicht wieder hinein bekommen hätte. Also habe ich während des Rollens in die Pedale getreten und der Motor kam wieder, träge. Ein kurzer Gasstoß und der zweite Gang war wieder drin. Nun mußte der Sprit aus dem Vergaser, schrauben wollte ich nicht, also Benzinhahn zu und die Luftklappe am Luftfilter geschlossen, damit es überhaupt fährt. Da in der Schwimmerkammer relativ viel Sprit ist, dauert das eine gewisse Zeit bis man diese leer gefahren hat, ich Stand dabei sogar vor einer Ampel. Als der Motor anfing zu stotterten, habe ich den Benzinhahn auf „Normal“ gestellt und die Luftklappe wieder geöffnet, dann konnte ich ohne weitere Probleme über Zwickau und Reichenbach nach Hause fahren.
Wieder zu Hause, nach 1820km in 9 Tagen. Sitzen konnte ich nicht mehr!
Von dem schlechten Benzin habe ich einen Liter über die Reserve aus dem Tank laufen lassen. Danach konnte ich auch auf Reserve wieder fahren. Die Aktion mit dem Leerfahren hat nur funktioniert, weil ich im Vergaser etwas verändert hatte, sonst hätte ich ihn abbauen und die Schwimmerkammer auskippen müssen.